25.09.2023

What a Fight! Oberliga-Team dreht auch gegen Mülheim Nord II Rückstand

Wie schon in der ersten Runde ging die erste Mannschaft gegen die zweite Vertretung des SV Mülheim Nord favorisiert an die Bretter, da die Gäste lediglich mit einem Internationalen Meister (IM) und zwei FIDE-Meistern (FMs) anreisten. Trotzdem musste unser Team wie beim Saisonauftakt in Münster erst einmal einem Rückstand hinterherlaufen. Nach gut zwei Stunden hatten Großmeisterin Anna Zatonskih und Andrei Golovanj die Anzugsvorteile ihrer Gegner neutralisiert und fuhren Punkteteilungen mit den schwarzen Steinen ein, bevor wir erneut eine Verlustpartie hinnehmen mussten. FM Vitaly Zatonskihs Gegner sprang unseren Senior mit zwei Bauernopfern an. Vitaly schien die schwarze Initiative gut im Griff zu haben, bis dieser mit einem Bauern einen weißen Bauern auf g2 schlug. Vitaly dachte ausgiebig nach, um dann fatalerweise mit dem König zurückzuschlagen und nach Turm schlägt h2 mit Schach und Damenverlust sofort aufzugeben. Nach ausgeglichenem Verlauf erreichte auch Oleksandr Golinka eine Punkteteilung mit den schwarzen Steinen. Wir lagen mit 1,5:2,5 zurück, hatten in den verbleibenden vier Partien aber Stellungsvorteile. Würde es wie in Münster gelingen den Rückstand zu drehen?

Wie zuletzt war es IM Tobias Jugelt der nach über fünf Stunden für den Ausgleich sorgte. Humorlos strich er einen Bauern ein und brachte diesen hanseatisch kühl über die Ziellinie, indem er seinen schwarzen König auf f2 vor den Angriffen durch Turm und Dame des Gegners in Sicherheit brachte. Am Ende konnte sein Gegner Damentausch nicht mehr vermeiden und streckte kurz darauf die Waffen. Großmeisterin Anna Zozulia konnte gegen ihren jugendlichen Gegner eine Qualität (Turm gegen Springer) für einen Bauern gewinnen, gab dann aber die Qualität für einen Bauern zurück. Am Ende konnte sie dank ihres entfernten Freibauern und der auf der Farbe ihres Läufers festgelegten schwarzen Bauern das Endspiel für sich entscheiden und die 4:3-Führung erzielen, da zeitgleich IM Rafael Friedmann die Verteidigung seines Gegners nicht überwinden konnte. Die letzte Partie war IM Achim Illner vorbehalten, der nach über sieben Stunden seinen Mehrbauern in einem elementaren Turmendspiel zur 5:3-Endstand verwerten konnte. In fünf Wochen steht das Stadtduell in Wattenscheid auf dem Spielplan.

Matthias Kiese