01.05.2022

Am 1. Mai 2022 fanden sich acht Spieler der zweiten Mannschaft in Bönen ein, um gegen einen sehr sympathischen Gegner die Aufstiegschancen zu wahren. Auch die Spielbedingungen waren hervorragend. Um es vorwegzunehmen, wir gewannen locker aber etwas zu hoch mit 6:2 Brettpunkten.

Den ersten ganzen Punkt steuerte Volker bei. In einer sehr soliden Partie wie aus einem Guß hatte er erst Raumvorteil, dann einen Mehrbauern, der zugleich ein Freibauer war und nach einigen weiteren Zügen hatte der Gegner keine Lust mehr. Bochum – Bönen 1:0. Aber viele Partien waren völlig offen, der Gegner war bissig.

Den ersten halben Punkt steuerte dann Matthias an Brett 1 bei. In einem sehr offenen Sizilianer mit beiderseitigen Chancen ging er kein Risiko ein, sondern nahm die Punkteteilung an. Bochum – Bönen 1,5:0,5.

Anschließend sorgte Andreas für einen komfortablen Vorsprung. In einer ruhigen Positionspartie gelang es ihm, die weisse Bauernkette durcheinander zu bringen und dem Gegner einen Doppelbauern zu verpassen, zusätzlich besetzte er die einzige offene Linie. Nach einem Fingerfehler setzte er einzügig Matt in einer vermutlich für den Gegner hoffnungslosen Stellung. Bochum – Bönen 2,5:0,5.

Klaus musste sich in der Zwischenzeit tapfer seiner Haut erwehren, er hatte Gespenster gesehen und „einfach so“ eine Figur eingestellt, obwohl er einen Bauern gewinnen wollte. Aber der Springer auf h4 war gedeckt … der Gegner opferte zurück, was Klaus zwar Materialgleichheit, aber einen Wanderkönig auf der vierten und fünften Reihe bescherte. In hochgradiger Zeitnot verpasste sein Gegner dann wohl die richtige Ausfahrt und übersah eine dreimalige Stellungswiederholung. Remis, mit einem blauen Auge. Bochum – Bönen 3:1.

Ollis Stellung sah fürchterlich aus, und auch ich musste mich verteidigen, weil ich zwar einen Mehrbauern eingeheimst hatte, aber am Königsflügel mächtig unter Dampf stand. Ich hatte zwar aus der Eröffnung heraus einen Zeitvorteil von über einer Stunde, der schmolz aber dahin wie Schnee in der Sonne, weil dauernd präzise Züge überlebensnotwendig waren. Und die restlichen Partien waren unklar. Dann konnte jedoch mein Gegner das gute Niveau nicht halten, in Zeitnot fand er nicht immer die beste Fortsetzung, die zum Ausgleich gereicht hätte. Die Schlußstellung war dann laut Computer wieder annähernd im Gleichgewicht, aber im 36. Zug fiel die Zeit. Bochum – Bönen 4:1.

Kurz zuvor oder kurz darauf beendete Christian seine Partie ebenfalls mit einem Sieg. Von Anfang an leicht besser, fand er einen Weg zum gegnerischen König, der einen Bauern kostete und ein zweiter Bauer wurde belagert. Nachdem auch dieser eingesammelt war, streckte der Gegner die Waffen. Bochum – Bönen 5:1 und Gratulation an Christian für einen tollen Score von 5,5 aus 7.

Nun spielten noch Olli und Stefan. Olli hatte echte Nehmerqualitäten, aber sein luftiger König trotzte allen Drohungen und er schaffte es, in ein Leichtfigurenendspiel abzuwickeln, bei dem er zwar objektiv leicht schlechter, aber immerhin noch stand. Angesichts des Spielstandes hatte der Gegner keine Energie mehr und einigte sich auf die Punkteteilung. Bochum – Bönen 5,5:1,5.

Als letzter kämpfte Stefan um den ganzen Punkt. Vor der Zeitkontrolle sah es nach einem ganzen Punkt aus, da er einen Mehrbauern und Raumvorteil sein eigen nannte. Nach der Zeitkontrolle (ich habe den Verlauf nicht vollständig mitbekommen) war er in einem Damenendspiel mit symmetrischer Bauernstruktur gelandet, das nicht zu gewinnen war. Bochum – Bönen 6:2.

Damit sind wir an die Tabellenspitze gestürmt. Und können in den letzten beiden Runden aus eigener Kraft den Aufstieg dingfest machen. Das hätte angesichts der Rumpfmannschaft, mit der wir antreten, vorher so keiner für möglich gehalten. Ich finde eine tolle Mannschaftsleistung. Und die Stimmung ist ähnlich gut.

Auch unsere dritte Mannschaft hat heute für eine faustdicke Überraschung gesorgt und den für deutlich stärker eingeschätzten Gegner aus Recklinghausen mit 5:3 besiegt. Die ersten drei Bretter gingen an den Gegner und ab Brett 4 holte Bochum 100%. Damit ist die dritte Mannschaft alle Abstiegssorgen los und muss sich jetzt sogar mit dem Gedanken beschäftigen, ob sie ebenfalls aufsteigen möchte. Die Gefahr ist real, im Moment steht sie auf dem zweiten Platz. Auch das ist eine Leistung, die vorher nicht für möglich gehalten wurde. Weiter so!